Baufinanzierung trotz SCHUFA
Das erfahren Sie in diesem Ratgeber:
Der SCHUFA-Score steht für die Zahlungsfähigkeit einer Person.
Erhalten Sie eine Ablehnung Ihrer SCHUFA-Anfrage, sollten Sie die Daten genau untersuchen.
Eine Baufinanzierung können Sie trotz negativer SCHUFA beantragen.
Prüfen Sie alternativ die Angebote ausländischer Banken.
Die SCHUFA-Auskunft können Sie einmal pro Jahr kostenfrei beantragen.
SCHUFA-Score steht für die Bonität von Verbrauchern
Bei unbezahlten Rechnungen oder versäumten Ratenzahlungen drohen Eintragungen in der SCHUFA. Der eigene Score sinkt und mit diesem auch die theoretische Bonität der Verbraucher. Aber welchen Einfluss hat das eigentlich auf die Baufinanzierung?
Die SCHUFA ist eine Wirtschaftsauskunftei, die Daten von mehr als 80 Prozent der Deutschen gesammelt hat. Das Unternehmen wertet die Informationen regelmäßig aus und erstellt dabei den sogenannten SCHUFA-Score. Je höher dieser ist, desto besser ist die Zahlungsfähigkeit der Verbraucher. Im Umkehrschluss geht ein negativer Score mit einem höheren Ausfallrisiko einher. Wer einen Hauskredit trotz SCHUFA bekommt, zahlt für diesen oft mehr, da Banken das höhere Risiko über Aufschläge ausgleichen.
Baufinanzierung trotz SCHUFA: Einträge genau prüfen
Geht es um eine Baufinanzierung, führen auch Banken und Bausparkassen eine SCHUFA-Anfrage durch. Sie prüfen dabei den Score und bewerten mit diesem das Risiko für den Kredit. Bekommen Interessenten eine Ablehnung, sollten Sie die Daten selbst noch einmal genau untersuchen. Denn die Einträge könnten längst veraltet oder ganz und gar unrechtmäßig sein. So zum Beispiel bei Rechnungen von Kommunikationsanbietern oder Versandhändlern, deren Fälligkeit erst noch zu prüfen ist. Neben diesen Bagatelleinträgen gibt es aber auch eine Reihe ernster Verstöße, die in den meisten Fällen zu einer Ablehnung der Kreditanfrage führen. So zum Beispiel:
- das Ablegen einer eidesstattlichen Versicherung
- eine Privatinsolvenz
- die Befreiung von der Restschuld früherer Darlehen
Baufinanzierung trotz SCHUFA: Nur mit viel Eigenkapital möglich
Wer trotz negativem Score ein Darlehen beantragen möchte, sollte bereits im Vorfeld einiges beachten. So gelingt die Baufinanzierung trotz SCHUFA zum Beispiel mit einem Bürgen. Ist dieser solvent, kann er das höhere Risiko des Kreditnehmers ausgleichen. Gleiches gilt für einen zweiten Kreditnehmer, etwa den Ehepartner oder die Ehepartnerin. Darüber hinaus sollten Käufer oder Bauherren einer Immobilie über mehr Eigenkapital und ein hohes und gesichertes Einkommen verfügen. Kommt es zum Vertrag, setzen Banken die Zinsen in der Regel etwas höher an. Die Laufzeit der Darlehen ist meist kürzer. Geht es um einen Hauskauf trotz negativer SCHUFA ohne Eigenkapital, stehen die Chancen auf eine Finanzierung jedoch eher schlecht.
Angebote ausländischer Anbieter besonders genau prüfen
Da der Score in anderen Ländern oft eine geringere Bedeutung hat, machen auch ausländische Banken die Baufinanzierung trotz SCHUFA möglich. Hier sollten Verbraucher aber genau hinsehen. Denn nicht selten liegen die Zinsen deutlich über dem Niveau in Deutschland. Darüber hinaus können die Kredite auch durch schwankende Wechselkurse zu fremden Währungen teurer werden, als eigentlich geplant. Sind die monatlichen Raten ohnehin schon knapp bemessen, drohen Ausfälle, durch die sich die finanzielle Situation zunehmend verschlechtert. Lockende Angebote aus dem Ausland sind darüber hinaus oft viel zu teuer und nur darauf ausgelegt, hohe Bearbeitungsgebühren zu kassieren.
SCHUFA-Auskunft beantragen: Kostenfrei und kostenpflichtig
Wer sich für den eigenen SCHUFA-Score interessiert, kann die Daten einmal im Jahr kostenfrei einsehen. Dazu ist das Unternehmen bereits seit 2010 per Gesetz verpflichtet. Möglich ist das durch den Paragrafen 15 DS-GVO, der jeder Person das Recht einräumt, Auskunft über die gespeicherten personenbezogenen Daten zu erhalten. Ganz einfach funktioniert das über ein vorgefertigtes Formular auf meineSCHUFA.de. Tragen Interessierte hier die wichtigsten Daten zur eigenen Person ein, erhalten sie eine kostenfreie Datenkopie in Papierform.
Wer mehr möchte, kann sich zu jeder Zeit für eine kostenpflichtige Auskunft (29,95 Euro) oder ein online-Abo (3,95 Euro pro Monat, bei einer Vertragsdauer von mindestens 12 Monaten) entscheiden. Über die Abo-Variante haben Verbraucher die Möglichkeit, ihre Daten immer einzusehen, zu prüfen und Änderungen bei Bedarf direkt online oder im persönlichen Gespräch mit Beratern abzustimmen.
Noch Fragen? Ihr Wüstenrot-Berater vor Ort hilft Ihnen weiter.
Stand: Juni 2024
Tipp:
In unseren Ratgebern finden Sie weitere Infos zu den Themen Immobilienkauf und Hausbau.
Wichtige Informationen
Bitte beachten Sie: Unsere Ratgeberartikel ersetzen keine Beratung durch einen Gutachter oder Juristen. Bei Unsicherheiten oder Fragen wenden Sie sich daher bitte immer persönlich an einen Fachanwalt oder Gutachter. Bei Fragen zu Finanzierungen, Bausparen oder Versicherungen stehen Ihnen unsere Berater natürlich jederzeit zur Verfügung. Bei Fragen rund um die Immobilienvermittlung und -verrentung stehen Ihnen unsere Immobilienexperten gerne zur Seite.
Chatten Sie mit uns
Unsere Chatzeiten:
Mo bis Do 9:00 Uhr - 19:00 Uhr
Fr 9:00 Uhr - 18:00 Uhr