Arten und Kosten eines Energieausweises

Ein Energieausweis nennt den Verbrauch und Bedarf einer Immobilie

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1. Transparente Energiekosten mit dem Energieausweis

Wie die Verbrauchsdaten eines Autos sorgt auch der Energieausweis für Transparenz. Denn er enthält Informationen zur energetischen Qualität, zum Energieverbrauch und CO2-Ausstoß von Gebäuden. Wollen Verbraucher ein Haus bauen, kaufen oder eine Wohnung mieten, erkennen sie damit auf den ersten Blick, wie es um die künftigen Energiekosten und die Auswirkungen auf das Klima steht.

2. Verschiedene Energieausweis-Arten sind möglich

Je nachdem, auf welcher Basis ein Energieberater den Ausweis erstellt, unterscheidet man den Bedarfs- und den Verbrauchsausweis.

Der Bedarfsenergieausweis

Der Bedarfsausweis stellt den rechnerisch ermittelten Energiebedarf dar. Er basiert auf einer ganzheitlichen Untersuchung des Gebäudes, bei der ein Experte Hüllflächen und Technik genau unter die Lupe nimmt. Da man die Gewohnheiten der Nutzer dabei nicht berücksichtigt, weichen die Ergebnisse manchmal von den tatsächlichen Verbrauchsdaten ab.

Der Energieausweis nach dem Verbrauch

Der Verbrauchsausweis basiert auf den Werten, die sich zum Beispiel am Gaszähler oder am Öltank ablesen lassen. Für vergleichbare Ergebnisse sorgt dabei eine Witterungsbereinigung, bei der ein Experte die Daten je nach Wetterlage korrigiert. Da sich die Heizgewohnheiten der Nutzer hier sehr stark auswirken, kann ein Gebäude besser oder schlechter dastehen, als es eigentlich ist.

3. Die wichtigsten Werte im Energieausweis

Die Kennwerte im Energieausweis sollen Verbrauchern einfach verdeutlichen, wie es um die Energieeffizienz eines Gebäudes steht. Während das bei den CO2-Emissionen sowie den Effizienzklassen gut funktioniert, können viele mit anderen Werten weniger anfangen. So wissen Verbraucher häufig nicht, was den End- vom Primärenergiebedarf unterscheidet.

Der Endenergiebedarf

Der Endenergiebedarf kennzeichnet, wie viel Brennstoff ein Haus tatsächlich benötigt. Er wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben und bezieht sich meist auf einen Quadratmeter. Über die Multiplikation mit der beheizten Fläche und dem Brennstoffpreis können interessierte Käufer oder Mieter die zukünftigen Nebenkosten einfach abschätzen.

Der Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf ist ein Kennzeichen für die Ökobilanz eines Gebäudes. So berücksichtigt er neben der im Haus verbrauchten Energie auch die zum Fördern, Aufbereiten und Transportieren der Brennstoffe. Er wird ebenfalls in kWh angegeben, eignet sich jedoch nicht zur Ermittlung der Heizkosten.

Die Energieeffizienzklasse

Die Energieeffizienzklassen gibt es erst seit der Energieeinsparverordnung des Jahres 2014. Sie stellen den Verbrauch mit einer Buchstabenbewertung dar und sollen Lesern schnell zeigen, wie effizient ein Gebäude ist.

CO2-Emissionen

Die CO2-Emissionen im Energieausweis geben an, wie viel Kohlenstoffdioxid ein Haus jährlich an die Umwelt abgibt. Neben der energetischen Qualität der Gebäudehülle spielt dabei die Art der Heizung und des Brennstoffs eine wichtige Rolle.

4. Pflicht zum Energieausweis bei Verkauf und Vermietung

Ein Ausweis ist generell zehn Jahre lang gültig und immer dann zu erstellen, wenn es um den Neubau, den Verkauf oder die Vermietung einer Immobilie geht. Während das bei einem Einfamilienhaus genauso zutrifft, wie bei einer Mietwohnung, sind jedoch unterschiedliche Arten gefordert. So ist ein Bedarfsausweis immer dann zu erstellen, wenn ein Haus:

  • neu gebaut wird oder
  • weniger als 4 Wohnungen hat, vor 1977 erbaut und seither nicht energetisch saniert wurde.

Ein Verbrauchsausweis ist dagegen erlaubt, wenn ein Haus:

  • mehr als 4 Wohnungen hat oder
  • nach 1977 errichtet oder seitdem energetisch saniert wurde.

Bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung sind Eigentümer sowie Makler dazu verpflichtet, Interessenten einen Energieausweis zur Verfügung zu stellen. Die wichtigsten Daten wie Baujahr, Heizungsart und Energieeffizienzklasse sind vorab bereits in Anzeigen kommerzieller Medien (Zeitungsannoncen oder Immobilienportale) anzugeben.

Übrigens: Steht ein Wohngebäude unter Denkmalschutz, können seine Besitzer auf einen Energieausweis verzichten. Das Gleiche gilt für Gebäude, die weder beheizt noch gekühlt werden.

5. Kosten für Ausweise nach Bedarf und Verbrauch

Die Kosten für einen Energieausweis variieren je nach Art des Ausweises und der Größe des Gebäudes. Während ein einfach zu erstellender Verbrauchsausweis mit rund 50 bis 100 Euro zu Buche schlägt, kosten Bedarfsausweise im Einfamilienhaus in der Regel 300 bis 500 Euro. Staatliche Fördermittel stehen dabei nicht zur Verfügung.

Stand: Januar 2022

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