Gasheizung austauschen: Kosten, Austauschpflicht und Alternativen in 2024
Das erfahren Sie in diesem Ratgeber:
Moderne Heizungsanlagen sind effizienter, umweltfreundlicher und verbrauchen weniger als alte Gasheizungen.
Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen laut Gebäudeenergiegesetz ausgetauscht werden.
Die Kosten für einen Austausch liegen je nach Anlage zwischen 5.000 und 40.000 Euro.
Mit staatlichen Zuschüssen von bis zu 70 Prozent senken Sie die Austauschkosten deutlich.
Wärmepumpen, Pelletheizungen und Solarthermie bieten umweltfreundliche Heizlösungen.
Abhängig von Ihren Bedürfnissen bieten sich unterschiedliche Finanzierungslösungen an.
1. Warum sollte man eine Gasheizung austauschen?
Bei vielen Menschen sorgt die Gasheizung im Keller bereits seit vielen Jahren für Wärme in den kalten Monaten. Gleichzeitig kommen immer mehr Diskussionen über Austauschpflichten, steigende Heizkosten und umweltfreundliche Alternativen auf. Wie lange noch wird die aktuelle Gasheizung ihren Dienst tun – und lohnt sich eine neue Heizung jetzt schon? - Die kurze Antwort: Mehr als sie denken!
Ein Austausch der Gasheizung bringt viele Vorteile mit sich:
- Energieeffizienz: Moderne Heizungsanlagen arbeiten deutlich effizienter als ältere Modelle. Während eine alte Heizung nur 60 bis 70 % der Energie in Wärme umwandelt, erreichen moderne Geräte Wirkungsgrade von über 90 %. Das bedeutet, dass weniger Energie verloren geht und Ihre Heizkosten sinken.
- Umweltfreundlichkeit: Alte Heizungen stoßen mehr CO₂ und andere Schadstoffe aus. Eine modernere Heizungsanlage produziert weniger Emissionen und erfüllt die neuen Umweltvorgaben.
- Kosten sparen dank Förderung: Mit der Heizungsförderung erhalten Sie aktuell bis zu 70 Prozent Ihrer Ausgaben beim Austausch erstattet. Das senkt die Kosten für moderne Heizungen deutlich.
- Gesetzliche Vorgaben: Heizungen die fossile Brennstoffe nutzen, dürfen nur noch begrenzt und bald sogar gar nicht mehr installiert werden. Zudem müssen 30 Jahre alte Heizanlagen ersetzt werden.
- Weniger Wartungskosten: Alte Heizungen sind anfälliger für Störungen und Defekte. Eine moderne Heizung benötigt weniger Wartung und reparaturbedingte Ausgaben.
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2. Welche Austauschpflicht gibt es für Gasheizungen?
Der Druck, fossile Brennstoffe wie Erdgas und Heizöl zu ersetzen, wächst stetig. Gegenwärtig regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) die Vorgaben für energetische Sanierungen von Gebäuden. Eine der wichtigsten Richtlinien für Hauseigentümer ist die Austauschpflicht alter Heizkessel. Diese betrifft vor allem Konstanttemperatur-Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind. Auch wenn diese Geräte noch funktionierten, müssen sie laut Gesetz ausgetauscht werden. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, riskiert Bußgelder.
Zudem gibt das GEG seit 2024 vor, dass neue Heizungen spätestens ab Mitte 2028 mit mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien betrieben werden müssen. Bis 2028 dürfen unter Umständen zwar noch Gas- und Ölheizungen installiert werden, dafür müssen diese allerdings stufenweise ab 2029 teilweise erneuerbare Ressourcen verwenden. Ab Mitte 2028 müssen dann sämtliche neu eingebauten Heizungen 65 Prozent ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen.
Ausnahmen von der Austauschpflicht:
Brennwert- und Niedertemperaturkessel, die eine höhere Effizienz aufweisen, sind von der Austauschpflicht ausgenommen. Ebenso sind Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern von der Pflicht befreit, sofern sie seit dem 1. Februar 2002 selbst in ihrem Haus wohnen. Diese Ausnahme endet jedoch, sobald das Haus verkauft wird – dann ist der neue Eigentümer verpflichtet, die Heizung innerhalb von zwei Jahren auszutauschen.
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3. Was kostet der Austausch der Gasheizung?
Die Kosten für den Austausch einer Gasheizung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Art der neuen Heizung, die Größe des Hauses und die individuellen Anforderungen. Grundsätzlich lassen sich die Kosten in folgende Bereiche unterteilen:
- Anschaffungskosten für die Heizung: Eine moderne Heizungsanlage kann je nach System zwischen 5.000 und 35.000 Euro kosten. Der Preis variiert zusätzlich je nach Hersteller und Leistungsfähigkeit des Geräts.
- Installationskosten: Die Montage der neuen Heizung durch einen Fachbetrieb schlägt in der Regel mit 1.500 bis 3.500 Euro zu Buche. Dabei hängt der Preis von der Komplexität des Einbaus ab. Müssen beispielsweise Rohre verlegt oder zusätzliche Anpassungen vorgenommen werden, kann es teurer werden.
- Zusätzliche Kosten für den Ausbau der alten Heizung: Der Ausbau und die Entsorgung der alten Heizung können zusätzliche Kosten verursachen. Diese liegen meist bei etwa 500 bis 1.000 Euro.
- Kosten für Modernisierungen: In manchen Fällen müssen auch weitere Teile des Heizsystems, wie Heizkörper oder Leitungen, modernisiert werden. Diese Kosten sollten Sie in Ihre Planung einbeziehen, insbesondere bei älteren Gebäuden.
Insgesamt können die Gesamtkosten für den Austausch einer Gasheizung je nach Anlage zwischen 5.000 und 40.000 Euro liegen.
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4. Wie viel Förderung gibt es für den Wechsel der Gasheizung?
Die gute Nachricht: Der Staat bietet zahlreiche Fördermöglichkeiten, die die Kosten für den Austausch einer Gasheizung erheblich senken können. Die wichtigste Förderung wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt. Von dieser erhalten Sie einen Zuschuss in Höhe von bis zu 70 Prozent für den Wechsel Ihrer Gasheizung hin zu einer energieeffizienten Heizungsanlage.
Zusätzliche Förderungen gibt es für verschiedene weitere Maßnahmen, wie die Energieberatung, die Anpassung Ihres Gebäudenetzes oder energetische Sanierungsmaßnahmen. Auch die Umwandlung in ein energieeffizientes Gebäude wird unterstützt. Diese Fördermittel werden entweder als Zuschüsse für förderfähige Ausgaben oder als Förderdarlehen mit Tilgungszuschuss bereitgestellt. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zu den Förderungen für energetische Sanierungen.
Wichtig: Um die Fördermittel zu erhalten, müssen Sie den Antrag vor Beginn der Arbeiten stellen. Lassen Sie sich am besten von einem Energieberater unterstützen, der Ihnen bei der Antragstellung und der Planung hilft.
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5. Welche Alternativen gibt es zur Gasheizung?
Für viele Hauseigentümer stellt sich die Frage: Welche Alternativen zur Gasheizung gibt es überhaupt? Tatsächlich bieten sich einige zukunftsweisende Technologien an, die sowohl effizient als auch nachhaltig sind:
- Wärmepumpen: Wärmepumpen nutzen die Energie aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser und wandeln diese in Wärme um. Sie sind besonders effizient, wenn das Gebäude gut gedämmt ist, da sie auch bei niedrigen Außentemperaturen eine hohe Effizienz aufweisen. Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, darunter Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen.
- Pelletheizungen: Holz- und Pelletheizungen sind besonders in ländlichen Gebieten eine beliebte Alternative. Sie nutzen nachwachsende Rohstoffe und gelten als CO₂-neutral, da bei der Verbrennung nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Pelletheizungen eignen sich jedoch nicht für jedes Gebäude, da sie einen Lagerraum für das Holz benötigen.
- Fernwärme: In manchen Regionen ist der Anschluss an ein Fernwärmenetz eine gute Alternative. Fernwärme nutzt Abwärme aus Kraftwerken und ist effizienter als individuelle Gasheizungen. Aufgrund der Wärmezufuhr außerhalb der eigenen vier Wände benötigen Heizungsanlage für Fernwärme recht wenig Platz.
- Wasserstoffheizungen: Sogennante H2-ready Wasserstoffheizungen sind herkömmliche Gasheizungen, die für eine zukünftige Umrüstung auf Wasserstoffbetrieb vorbereitet sind. Dafür gewinnt eine H2-ready Anlage durch Elektrolyse ihre Energie aus Erdgas. Sobald das Energieversorgungsnetz in einer Kommune dafür ausgelegt ist, kann das System zu 100 Prozent auf die Verwendung von Wasserstoff umgestellt werden.
- Solarthermie und Photovoltaik: Diese Technologien eignen sich hervorragend zur Ergänzung einer bestehenden Heizanlage. Solarthermie-Anlagen nutzen die Wärme der Sonne, um das Wasser zu erhitzen, während Photovoltaik-Anlagen Strom für die Haushaltsgeräte und das Heizungssystem erzeugen.
- Hybridheizungen: Hybridheizungen kombinieren die klassische Gasheizung mit erneuerbaren Energien, wie einer Wärmepumpe oder Solarkollektoren. Sie bieten Flexibilität, da sie fossile Energieträger nur nutzen, wenn erneuerbare Energien nicht ausreichen. Diese Technik eignet sich besonders für Gebäude, die noch nicht vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden können.
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Welche Heizung passt am besten zu Ihrem Zuhause? Die Experten von der Wüstenrot Energieberatung helfen Ihnen weiter und beraten Sie zu Ihrem Heizungstausch.
6. Wie kann ich den Heizungswechsel finanzieren?
Haben Sie Ihre ideale Heizungsanlage gefunden und stehen nun vor der Frage der Finanzierung? Je nach Kapitalbedarf und Ihren persönlichen Vorstellungen gibt es eine Reihe von attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten:
- Wenn es bei Ihnen schnell gehen soll und die neue Heizung umgehend eingebaut werden muss, bietet Wüstenrot Ihnen maßgeschneiderte Modernisierungskredite an, die für alle Sanierungsprojekte bestens geeignet sind. Besonders vorteilhaft: Entscheiden Sie sich für eine umweltfreundliche Heizlösung, profitieren Sie von besonders niedrigen Zinsen.
- Sollten Sie sich noch Zeit lassen wollen oder den Austausch erst in einigen Jahren planen, ist ein Bausparvertrag eine attraktive Option. Hierbei sparen Sie schrittweise Geld an, das Sie später zusammen mit einem zinsgünstigen Darlehen für die Anschaffung Ihrer neuen Heizung einsetzen können.
- Falls Sie über genügend Eigenkapital verfügen, können Sie die Finanzierung auch direkt aus eigener Tasche regeln. Selbst wenn Sie nicht alle Kosten alleine tragen können, ermöglicht Ihr Eigenanteil die Deckung zusätzlicher Ausgaben für Sanierungsarbeiten oder Optimierungen. Vergessen Sie zudem nicht, Ihren Anspruch auf Heizungsförderungen zu prüfen – diese Zuschüsse können Ihnen mehrere tausend Euro sparen.
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7. Fazit: Jetzt Gasheizung austauschen und profitieren
Der Austausch einer Gasheizung ist nicht nur aufgrund der Energieeinsparung sinnvoll, sondern in manchen Fällen auch gesetzlich vorgeschrieben. Moderne Heizsysteme sind effizienter, umweltfreundlicher und senken die Betriebskosten. Zudem stehen attraktive staatliche Förderungen bereit, die den finanziellen Aufwand deutlich verringern können. Wer auf eine nachhaltige Alternative wie Wärmepumpe oder Pelletheizung setzt, investiert zusätzlich in die Zukunft und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
In jedem Fall gilt: Lassen Sie sich zur Finanzierung Ihres Heizungswechsels von einem Wüstenrot-Experten beraten.
Stand: Oktober 2024
Tipp:
Welche Förderungen gibt es für weitere Sanierungsmaßnahmen? Das erfahren Sie in unserem weiteren Ratgeber.
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