Ölheizung austauschen: Kosten und Förderungen

Eine energieeffiziente Heizung, für welche eine alte Ölheizung ausgetauscht wurde

1. Warum sollte ich meine Ölheizung austauschen?

Lange Zeit wurden Millionen Haushalte mit ihr beheizt, nun wird sie zum Auslaufmodell – die Ölheizung. Gegenwärtig winken attraktive Zuschüsse für neue, klimafreundliche Anlagen und laut Heizungsgesetz dürfen Ölheizungen bald nur noch beschränkt betrieben werden. Nicht umsonst denken viele Eigentümer darüber nach ihr altes Heizsystem zu ersetzen.

Der Hauptanreiz für den Austausch einer Ölheizung ist die hohe Heizungsförderung. Wenn Sie förderberechtigt sind, sparen Sie beim Heizungswechsel momentan viel Geld. Das senkt die Kosten für moderne Heizungen deutlich. Hinzu kommt der geringere Energieverbrauch, der bei einer neuen Heizung langfristig signifikant niedriger ausfällt. Ganz zu schweigen von dem positiven Beitrag zum Klima, den eine ressourcenschonende Heizung liefert. Selbst wenn Sie beabsichtigen Ihr Haus zukünftig einmal zu verkaufen – ein energieeffizientes Heizsystem trägt maßgeblich zum Erhalt des Immobilienwertes bei.

Möchten Sie Ihre Ölheizung nicht vollständig ersetzen, bieten sich zudem Hybridheizungen als eine Lösung an. Wer clever verschiedener Heizanlagen kombiniert kann ebenfalls Heizkosten senken und einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien erreichen.

Unabhängig davon, für welche klimafreundliche Heizungsanlage Sie sich entscheiden: mit dem Wechsel Ihrer Ölheizung sichern Sie Ihr Zuhause für die Zukunft ab und steigern den Wohnkomfort in den eigenen vier Wänden.

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2. Welche Vorschriften gelten für den Wechsel einer Ölheizung?

Eine Wärmepumpe im Garten bietet sich als eine klimafreundliche Alternative zur Ölheizung an

Zu aller Erst: Es gibt keine pauschale Austauschpflicht für funktionierende Ölheizungen. Heizungen, die vor 2024 eingebaut wurden, können noch bis Ende 2044 mit bis zu 100 Prozent fossilen Brennstoffen betrieben werden. Defekte Ölheizungen dürfen auch problemlos repariert werden. Allerdings gilt, dass 30 Jahre alte Ölheizungen mit 4 bis 400 kW Leistung, die keine Niedertemperatur- oder Brennwertkessel sind, fristgerecht ausgetauscht werden müssen. Im Regelfall weist der Schornsteinfeger Sie darauf hin. Ausgenommen sind Eigentümer, die Ihr Eigenheim vor dem 1. Februar 2002 erworben haben.

Das Gebäudeenergiegesetz gibt darüber hinaus Richtlinien für den Einbau neuer Heizungen in Bestandsgebäuden. Generell sollten Sie ab sofort nur noch effiziente Heizungsanlagen mit mindestens einem 65-prozentigem Anteil an erneuerbaren Energien zu installieren. Eigentümer dürfen Öl- und Gasheizungen zwar bis spätestens 30.06.2028 noch einbauen, diese müssen allerdings ab 2029 stufenweise mit erneuerbaren Ressourcen betrieben werden. Nach Ende der Übergangsfrist dürfen Öl- und Gasheizung dann nur noch in Kombination mit Hybridlösungen verbaut werden, die mindestens 65 Prozent ihrer Wärme aus erneuerbaren Energien gewinnen. Sprich: Der Einbau einer neuen Ölheizung ist nicht mehr empfehlenswert.

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3. Welche Alternativen gibt es zur Ölheizung?

Bevor Sie sich auf eine neue Heizungsanlage festlegen, sollten Sie den Zustand Ihrer Immobilie unter die Lupe nehmen. Denn je nach Wohnsituation können unterschiedliche Heizsysteme sinnvoll sein. Ausschlaggebende Faktoren für die Auswahl einer passenden Heizung sind:

  • die Größe des Hauses
  • die Anzahl der Etagen
  • die Personenanzahl in den Wohnräumen
  • die Qualität der Dämmung
  • der verfügbare Platz für eine Heizung

Beachten Sie zudem, dass je nach Anlagesystem unterschiedliche Anschaffungs- und Heizkosten auf Sie zukommen. Bei der Suche nach der idealen Heizung für Ihr Gebäude kann Ihnen ein Energieberater weiterhelfen. Besonders beim Heizungswechsel im Altbau kann eine professionelle Beratung hilfreich sein. Für Unterstützung während den Umbaumaßnahmen selbst können Sie zudem auf eine Fachplanung und Baubegleitung setzen.

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Welche Heizung passt am besten zu Ihrem Zuhause? Die Experten von der Wüstenrot Energieberatung helfen Ihnen weiter und beraten Sie zu Ihrem Heizungstausch.

Diese grünen Alternativen zur Ölheizung gibt es:

Wärmepumpen

Wärmepumpen sind eine der effektivsten und umweltfreundlichsten Alternativen zur Ölheizung. Derartige Systeme nutzen die in der Umgebungsluft, im Erdreich oder im Grundwasser gespeicherte Wärme und verwandeln sie in Wärme – und verursachen dabei einen sehr geringen CO2 -Ausstoß. Abhängig vom Standort und den Gegebenheiten Ihres Hauses können Sie zwischen verschiedenen Arten von Wärmepumpen wählen: Luft-Wasser-Wärmepumpen, Erd-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen.

Pelletheizungen

Pelletheizungen sind ressourcenschonende Holzheizungen und gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Diese Heizsysteme verwenden gepresste, CO2 -neutrale Holzpellets als Brennstoff. Pellets geben lediglich die Menge an Kohlendioxid frei, die der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Ein wesentlicher Vorteil von Pelletheizungen besteht darin, dass sie in der Regel einfach zu installieren sind und in bestehende Heizungsanlagen integriert werden können.

Wasserstoffheizungen

Eine Wasserstoffheizung nutzt Wasserstoff zur Erzeugung von Wärme und im Fall mancher Anlagen auch Storm. Ein wesentlicher Vorteil von Wasserstoffheizungen ist ihre hohe Effizienz und die Tatsache, dass sie keinerlei Emissionen verursachen, was zu einer signifikanten Reduktion der Treibhausgase beiträgt. Wasserstoff kann entweder über einen Gasanschluss aus Erdgas gewonnen oder durch Elektrolyse hergestellt werden.

Fernwärme

Fernwärme stellt eine attraktive Alternative zur herkömmlichen Ölheizung dar, insbesondere in urbanen Gebieten. Dieses Heizungssystem nutzt die Wärme, die in zentralen Heizkraftwerken erzeugt wird. Die erzeugte Wärme wird über ein Wärmenetzwerk direkt an Haushalte verteilt. Ein positiver Aspekt ist die Reduktion der lokalen Emissionen, da die Energieerzeugung zentralisiert und optimiert wird. Zudem entfallen bei Fernwärmesystemen viele Wartungsarbeiten, die bei dezentralen Heizsystemen notwendig sind, was den Betrieb komfortabler macht.

Solarthermieanlagen

Solarthermien nutzen die Energie der Sonne, um Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung zu erzeugen. Da sie in der Regel nicht genug Leistung besitzen, um einen Haushalt eigenständig mit genug Wärme zu versorgen, werden sie oft in Kombination mit anderen Heizsystemen wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen eingesetzt. Eine große Stärke der Solarthermieanlagen liegt in ihrer Fähigkeit, Betriebskosten zu senken, da die Sonne als kostenlose Energiequelle zur Verfügung steht.

Ölheizung als hybrides Heizsystem

Möchten Sie Ihre Ölheizung nicht vollständig austauschen, können Sie alternativ einen weiteren Wärmeerzeuger als Hybrides Heizungssystem installieren. Besonders populär ist die Kombination einer Ölheizung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage.

4. Wie viel kostet der Ölheizungstausch?

Bei der Planung des Austauschs Ihrer Ölheizung sollten Sie sich einen umfassenden Überblick über die zu erwartenden Kosten verschaffen. Die Kosten umfassen nicht nur die Anschaffung der neuen Heizung, sondern auch deren Installation und die laufenden Betriebskosten. Je nach Heizungssystem variieren diese teilweise stark. Die folgende Tabelle zeigt, mit wie viel Kosten Sie für eine neue Heizung in einem Mehrfamilienhaushalt rechnen können:

Heizungsart Anschaffungskosten (inklusive Installation) Heizkosten pro Jahr
Ölheizung ca. 9.000 - 15.000 € ca. 1.700 - 2.200 €
Gasheizung ca. 7.000 - 13.000 € ca. 1.8000 - 2.300 €
Wärmepumpe ca. 15.000 - 40.000 € ca. 1.500 - 2.000 €
Holzheizung ca. 15.000 - 45.000 € ca. 1.200 - 1.700 €
Wasserstoffheizung ca. 10.000 - 50.000 € ca. 2.000 - 2.500 €
Anschluss an ein Wärmenetz ca. 5.000 - 15.000 € ca. 1.500 - 2.500 €
Solarthermische Anlage ca. 5.000 - 15.000 € 0 € (Kann Heizkosten um bis zu 60 Prozent reduzieren)
Schätzungspreise, angelehnt an den Heizspiegel 2023.

Weitere Kosten können beim Kauf zusätzlicher Komponenten, einer Heizungsoptimierung sowie bei regelmäßigen Wartungsarbeiten entstehen. Abhängig vom energetischen Zustand Ihrer Immobilie ist zudem gegebenenfalls eine energetische Sanierung der eigenen vier Wände sinnvoll.

Wie viel kostet eine Modernisierung?

Mit unserem Modernisierungsrechner finden Sie heraus, wie viel eine neue Heizung inklusive weiteren Sanierungsmaßnahmen kosten kann.

5. Wie viel Förderungen gibt es für den Austausch einer Ölheizung?

Füße werden an einem neuem Heizkörper gewärmt, der im Rahmen des Ölheizungswechsels installiert wurde

Für den Wechsel Ihrer Ölheizung können Sie verschiedene Förderprogramme beantragen. Am meisten Zuschuss gibt es mit der Heizungsförderung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Von dieser erhalten Sie bis zu 70 Prozent Ihrer Anschaffungskosten erstatte, wenn Sie Ihre Ölheizung für eine klimafreundliche Anlage austauschen und die Fördervoraussetzungen erfüllen.

Weitere Förderungen existieren für die Energieberatung, die Anpassung des Gebäudenetzes für den Anschluss an ein Fernwärmenetz oder für energetische Sanierungsmaßnahmen. Die Sanierung zum effizienten Gebäude wird ebenfalls gefördert. Diese Förderprogramme sind entweder in Form von Zuschüssen zu förderfähigen Ausgaben oder als Förderdarlehen mit Tilgungszuschuss erhältlich. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zu den Förderungen für energetische Sanierungen.

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6. Wie finanziere ich den Wechsel meiner Ölheizung?

Sobald Sie eine passende Heizung zum Ersatz Ihrer alten Ölheizung gefunden haben, steht noch die Frage nach einer passenden Finanzierung im Raum. Diese kann je nach Kapitalbedarf und persönlicher Vorstellung sehr unterschiedlich aussehen. Ihnen stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Soll die neue Heizung schnellstmöglich her, bietet Wüstenrot maßgeschneiderte Modernisierungskredite, die für alle Arten von Sanierungsvorhaben geeignet sind. Ein besonderes Plus: Wenn Sie sich für eine umweltfreundliche Heizungsanlage entscheiden, profitieren Sie von besonders günstigen Zinskonditionen.
  • Brauchen Sie noch Zeit um sich für eine Heizung zu entscheiden oder planen Sie den Austausch erst in ein paar Jahren, kommt das Bausparen infrage. Mit einem Bausparvertrag bauen Sie schrittweise Guthaben auf, das Sie später in Verbindung mit einem zinsgünstigen Darlehen für den Kauf einer neuen Heizung nutzen können.
  • Sollten Sie über ausreichend Eigenkapital verfügen, können Sie Ihre neue Heizung auch direkt finanzieren. Selbst wenn Sie nicht eigenständig die Gesamtkosten decken, können Sie mit Ihrem Eigenanteil zusätzliche Kosten für Sanierungsmaßnahmen, Bauteile oder Optimierungsmaßnahme bezahlen.
  • Vergessen Sie außerdem nicht Ihren Anspruch auf die Heizungsförderung zu prüfen. Der Förderzuschuss spart Ihnen unter Umständen mehrere tausend Euro.

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7. Fazit: Alte Ölheizungen zeitnah günstig wechseln!

Der Austausch einer Ölheizung ist eine gute Gelegenheit, auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen. Wenn Sie die hohen Förderzuschüsse mit attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten kombinieren, gelangen Sie im Nu zur Wärmepumpe, Pelletheizung oder einer anderen Anlage Ihrer Wahl. Mit der richtigen Planung läuft der Heizungstausch einfach, nachhaltig und kostengünstig ab.

Für alle Fragen rund um die Finanzierung Ihres Vorhabens wenden Sie sich an Ihren Wüstenrot-Berater vor Ort.

Stand: Oktober 2024

Tipp:

Welche Förderungen gibt es für weitere Sanierungsmaßnahmen? Das erfahren Sie in unserem weiteren Ratgeber.

Wichtige Informationen

Bitte beachten Sie: Unsere Ratgeberartikel ersetzen keine Beratung durch einen Gutachter oder Juristen. Bei Unsicherheiten oder Fragen wenden Sie sich daher bitte immer persönlich an einen Fachanwalt oder Gutachter. Bei Fragen zu Finanzierungen, Bausparen oder Versicherungen stehen Ihnen unsere Berater natürlich jederzeit zur Verfügung. Bei Fragen rund um die Immobilienvermittlung und -verrentung stehen Ihnen unsere Immobilienexperten gerne zur Seite.

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